Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 536

1912 - Breslau : Hirt
536 C. Grundzüge der Wirtschaftsgeographie. Galizien und Rumänien. Kleinere Gewinnungsstätten haben in Europa Schott- land, Hannover, das Unterelsaß und in Asien Sumatra. ß 357. 4. Erzeugnisse der Industrie. Da Kohle und Eisen die wichtigsten Vor- bedingnngen des Großgewerbes sind, so wurden die kohlen- und eisenerz- reichen Länder Großbritannien, Deutschland und die Union die ersten Industrieländer der Erde. Die bedeutsamsten Industrien der Welt sind die Webindustrie und die Maschinen- und Eisenindustrie. An der Spitze der Web- Industrie steht das Baumwollgewerbe. Es hat seinen Hauptsitz in England, dessen Aussuhr in Baumwollwaren die aller anderen Länder zusammengenommen noch übertrifft^. Die Ausfuhr aus Deutschland und den Vereinigten Staaten ist gewaltig gestiegen. Die Wollindustrie entwickelte sich in Nordwesteuropa uameut- lich da, wo früher Schafzucht betrieben wurde. Heute wird meist eingeführte Roh- wolle verarbeitet. Hauptländer der Leinenindustrie sind England, Frankreich, Deutschland und Belgien. In der Seidenindustrie behauptet Frankreich den Vor- rang, dann folgen Deutschland und die Schweiz. In Japan ist dieser Industrie- zweig in lebhaftem Aufblühen begriffen; auch Italien treibt bedeutenden Handel mit Seidenstoffen. In der Eisenindustrie wetteifern Deutschland und die Union mit Großbritannien, ohne dieses bis jetzt ganz erreicht zu haben. In der chemischen Industrie wie auch in manchen andern Industriezweigen ge- bührt Deutschland der Vorrang. (Vgl. § 342.) 2. Der Verkehr. § 358. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eroberte der Verkehr nach und nach die gesamten bewohuteu Erdräume und die dazwischen liegenden Meeresflächen: er wurde zum Weltverkehr. Diese Entwicklung stützt sich auf die Ausgestaltung und Vervollkommnung der modernen Verkehrsmittel, die vermöge ihrer Schnel- ligkeit auch die weitesten Entfernungen zu überwinden vermögen. Eisenbahn, Dampfschiff und elektrischer Draht sind infolgedessen die eigentlichen Träger des neuzeitlichen Großverkehrs, und nur als Zuträger zu dessen Bahnen haben in man- chen Ländern noch Träger, Last- und Zugtiere eine gewisse Bedeutung. Zugleich zeichnen sich jene Verkehrsmittel durch die Fähigkeit aus, Güter, Personen und Nachrichten in großen Massen zu befördern. So ist der heutige Verkehr Welt-, Schnell - und Massen verkehr. Mit der Eroberung des Luftmeeres für den Verkehr ist der Ansang gemacht. I. Ter Landverkehr. 1. Verkehrsmittel für den Landverkehr außer den Eisenbahnen. Besonders in wirtschaftlich wenig entwickelten Erdräumen herrschen nieist noch Verkehrsmittel ursprünglicher Art vor. In den nördlichen Ländern Europas, Asiens und Amerikas ist der Schlittenverkehr üblich. Huude und Renn- tiere bilden die Zugtiere. Mancherorts dient als Verkehrsmittel der Karawanen- wagen; er wird in Südafrika und Südamerika, auch in Vorderindien mit Ochfen be- spannt, im nördlichen China dagegen wie im südlichen Sibirien, in Rußland und Nordamerika von Pferden gezogen. Für den Wagenverkehr werden in Jta- lien Pferde, Maultiere oder — so in Süditalien — schnelle Rinder benutzt. In China, Japan, auch an der Ostküste Afrikas bedient man sich leichter zweirädriger, von Kulis gezogener Wagen, sog. Rikschas (Bild 83). * Das ozeanische Klima, d. h. der hohe Feuchtigkeitsgehalt der Luft, begünstigt die Baumwoll- und Leinenindustrie in den atlantischen Ländern. Unsere Fabriken müssen den Luftfeuchtigkeitsgehalt in den Spinnsälen künstlich steigern.

2. Deutsche Sozialgeschichte - S. 239

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Weltverkehr und seine Folgen. 239 Vierzehnter Abschnitt. Die sozialen Gegensätze der Gegenwart. Das soziale Leben der Jetztzeit steht unter dem Zeichen des Verkehrs, und zwar eines Weltverkehrs (vgl. S. 201), der in ein bis zwei Menschenaltern einen völligen Umschwung aller Verhältnisse herbeigeführt hat. Oft wird er zu einseitig gepriesen. Tenn er hat nicht nur großartigen Nutzen, sondern auch ebensolchen Schaden gestiftet. Die frühere soziale Ordnung bot dem einzelnen verhältnismäßig große Sicherheit; diese ist ihm durch die Unsicherheit des Weltmarktes und durch den allgemeinen Wettbewerb bedenklich geschmälert. Unheimlich rasch werden jetzt Zeit und Raum zu überwinden getrachtet*) und durch Telegraph und Telephon mit Blitzesschnelle Nachrichten verbreitet. Wie fieberhaft das öffentliche Leben pulsiert und welche Macht die öffentliche Meinung in der Gesellschaft darstellt, beweist z. B. die Thatsache, daß von der deutschen Post jährlich über 900 Millionen Zeitungsnummern befördert werden. — Mit dem Zeitmaße des Verkehrs ändert sich das Lebenstempo der Gesellschaft im allgemeinen. Der Verkehr schafft auch andere Menschen. Hastig wogend und rastlos drängend erscheint daher das heutige Gesellschaftsleben. Sein Zeitmaß war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Langsamkeit ähnlich, mit der ein Wagen auf der Landstraße sich fortbewegt; in der zweiten Hälfte muß es mit der Geschwindigkeit des Eisenbahnzuges oder Fahrrads verglichen werden. Weil nun eine erstaunliche Raschheit in der Ent- *) Wetteifer in der Schnelligkeit bei gewissen Verrichtungen — nicht bloß beim fahren (auch auf dem Rade) und Reiten — bildet jetzt einen in allen Ständen eifrig gepflegten Sport. Weltverkehr und seine Folgen.

3. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 69

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben. 69 Zu erwähnen ist ferner das Freikreuz zu Croppenstedt. Dasselbe ist 4,4 m hoch und hat auf jedem Kreuzesschenkel ein kleineres Kreuz stehen. Die 3 oberen Arme und die beiden kleinen Kreuze sind nach vorn mit Ornamenten in den Feldern ausgefüllt. In der Mitte des großen Kreuzes ist das vielfach behelmte große brandenburgische Wappen angebracht. Am Standpfosten des Kreuzes erblicken wir das Wappen der Stadt, und darunter befinden sich bis zum Fuße 8 Wappen von Bürgermeistern. Auf der Rückseite sieht man 9 Wappen mit Namen. Der Fuß des Kreuzes ist auf allen 4 Seiten mit einem Löwenkopfe geziert. Das Kreuz ist zum Andenken an die Erteilung verschiedener Privilegien an die Stadt von der kursürst- lichen Regierung zu Brandenburg im Jahre 1851 errichtet worden. Auf dem Rathause wird ferner ein silberner Becher aufbewahrt, der „Croppen- stedter Vorrat" genannt. Derselbe hat eine Höhe von 26 cm. Auf dem Deckel be- findet sich eine kleine Figur, die einen auf seinem Hörne blasenden Hirten mit seinem Hunde darstellt. An den Becher knüpft sich die Sage von einem Hirten, dem in einem Jahre 14 Kinder geboren seien. Die Veranlassung zu dieser Sage läßt sich aber nicht feststellen. Auf dem Rathause befinden sich ferner zwei seidene Fahnen, deren eine mit zwei Zipfeln ausgeschnitten, aber sehr zerrissen und ohne Aufschrist ist. Die andere hat Kurfürst Friedrich Iii. 1689 den Croppenftedter Reitern geschenkt: sie zeigt auf der einen Seite einen Reiter in voller Bekleidung aufgestickt, auf der anderen Seite die Ge- rechtigkeit mit der Binde vor den Augen, in den Händen Schwert und Wage, alles im Lorbeerkranz. Die Einführung stehender Garnisonen machte den Reiterdiensten in Croppenstedt ein Ende. Über dieselben erfahren wir folgendes: Lndolph Lange, der Sohn eines Ackerbürgers aus Croppenstedt, wurde ums Jahr 1200 Erzbischos zu Magdeburg. Er ließ im Jahre 1204 eine Kompanie Reiter in seinem Geburtsorte anwerben, die er dem Kaiser Philipp übersandte, der sich im Kriege gegen die Böhmen befand. Die Reiter kämpften so tapfer, daß sie nach Beendigung des Krieges der Erzbischos als seine Leibgarde beibehielt. Der Kaiser begnadigte ihre Stadt mit verschiedenen Privilegien. Bis zum dreißigjährigen Kriege behielten die folgenden Erzbischöfe von Magdeburg diese Reiter im Solde. Nach dem dreißigjährigen Kriege wurden in Croppenstedt 27 oder 28 Ackerleute mit den dortigen wüst gewordenen Ackerhöfen be- lehnt; dafür hatten sie von nun an die Reiterdienste zu übernehmen. Sie waren zur Wache und zur Begleitung des Landesherrn und zur Bewachung der Heerstraßen verpflichtet. Die Reiter trugen blaue Uniform. Sie hatten einen Ausreiter, einen Korporal und zum Anführer den jedesmaligen Bürgermeister von Croppenstedt. Der Große Kurfürst pflegte bei Reisen in unserer Provinz in Groningen zu resi- dieren und ließ sich dann von den Croppenstedter Reitern bewachen. 3. Groningen, 3170 Einwohner. Groningen, an der Bode gelegen, hat eine Superintendentur, ein Amts- gerkht und ein Postamt. An Fabriken besitzt Groningen eine Zuckerfabrik, eine Zuckerraffinerie und eine Papierfabrik. Die älteren Namensformen sind Groninga, Gronninga, Gronigge, Gruninge, Gruninga, noch bis in neuere Zeiten häufig Grüningen. Im Jahre 934 schenkte König Heinrich I. dem Grafen Siegfried den Hof Gröningen, Croppenstedt und Ammendorf. Zuerst ist nur von einer Burg Gröuingen die Rede, welche in Kloster Gröningen gelegen und zwischen 1253—1289 mit Bestimmtheit erbaut ist. Einzelne Teile dieses Schlosses sind im 15. und 16. Jahrhundert umgebaut worden. Ein

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 420

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
420 Viertes Buch. Menschen beschäftigte. Unweit Lüttich das Dorf Herst all (Pipi'n von Henstall). Auch Verviers im hohen Leen ist durch und durch Fabrikstadt, 20,000 E. Hier und in den umliegenden Orten be- deutende Tuchfabrikation. (Eupen in der Nähe ss. 379 ]); Spaa in waldiger Gebirgsgegend hat berühmte und besuchte Eisenquellen. Belgien, ein reiches und fruchtbares Land, dazu das Land der Gewerbe und Fabriken, hat unter allen europäischen Ländern ver- hältnißmäßig die meisten Eisenbahnen. Brüssel, Löwen, Me che ln (der Knoten des eisernen Netzes), Antwerpen, Gent, Brügge, Ostende, Lüttich, Verviers, Namur, Mons, Courtray stehen so miteinander in Verbindung, und über Lille und Valenciennes führen Schienenwege nach Paris, wie über Aachen nach Deutschland. Gieb bei jedem der genannten bel- gischen Orte zur Uebung die Provinz und Einwohnerzahl an. Iii'. Königreich der Niederlande. Nach der Einleitung zu Belgien wird hier nur bemerkt, daß in dem Aufstande gegen Spanien sich zuerst 5 Provinzen Geldern, Holland, Seeland, Utrecht, Friesland 1579 zu einer Union zusammenthaten. Hernach kamen Gröningen und Overyssel dazu, und der Löwe, das Wappen der Republik, hielt nun 7 in einem Bande umschlungene Pfeile in der Pranke. Wann wurde sie auch von Spanien aner- kannt? (S. 417.) Jede von den 7 Provinzen hatte ibre eigene Verwaltung, ihre besondern Stände oder Staaten: über allen stand eine allgemeine Versammlung von Abgeordneten aller Provinzen, die Generalstaaten. Danach nennt man oft den ganzen Staat, der in feiner republikanischen Verfassung auch rein monarchische Elemente hakte. Das Haus Nassau- Oranien hatte in dem Freiheitskriege den Niederländern treu- lich zur Seite gestanden (Wilhelm und Moritz von N. -O.); man wählte aus den Nassauern für die Republik Erbstatt- halter, denen besonders die Führung der Heere übertragen ward, aber auch andere Rechte zugestanden wurden. So gab es beständig eine oranische und eine republikanische Partei, und es kam oft zu inncrn Unruhen. Bei dem allen waren die Niederlande nach Portugals Sinken (S. 175.) bis gegen Ende des 17tenjh. der erste Handels- und Seestaat in Europa. In der Zeit der Freiheitskriege hatten die Nieder- länder herrliche Colonien, die früher portugiesisch und spa- nisch waren, in Besitz genommen, auch einen Streifen der noch spanischen Niederlande erobert (die Generali- täts -Lande). Im Verlauf des i8tm Jhdls. trat der

5. Erdkunde - S. 259

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 259 — „Warfen" oder „Warten") genannt werden und den Bewohnern und allen ihren Habseligkeiten als Zufluchtsort bei Überschwemmungen dienen. Vor diesen können die Marschländer nur durch einen Gürtel breiter, flacher Wälle (Deiche) geschützt werden. Man uuterscheidet Binnen- und Seedeiche. Mit dem letztern Namen wird der äußerste Damm bezeichnet, der gegen das Meer schützt und meist unmittelbar an der Küste hinläuft. Wenn das Land gegen das Meer hin an- wächst, werden nene Deiche errichtet, wodurch die alten zu „Binnen- deichen" werden. Die Höhe der Deiche beträgt 3—4 m, zwischen der Weser- und Elbemündung sogar 12 m. Durch die Deiche wird das den Fluten abgewonnene Land vor Überschwemmung und Ver- heerung geschützt. Dankbar erkennt der Marschbewohner ihren hohen Wert an und nennt sie „das güldene Band" des Landes. Aber trotz der Sorgfalt und des großen Kostenaufwandes, mit denen für Erhaltung und Verbesserung der Deiche gesorgt wird, vernichten hin und wieder gewaltige Springfluten des Meeres, die Deiche zer- reißend, den Fleiß mühevoller Jahre. In frühern Jahrhunderten wurden selbst weite Laudstrecken von den schäumenden Wogen ver- schlungen. Hiervon geben die Zuidersee wie der Dollartbusen Zeugnis, ferner die vielen kleinen Inseln von der Mündung der Schelde bis zur Küste Schleswigs, welche Überreste des früher zusammenhängen- den Dünenzuges und des ehemals hinter diesem liegenden Marsch- landes sind. Atmenleben. Wenu „unten" das Gras schon gemäht und als Heu eingebracht ist, dann kommt in den Alpen der „Auftrieb" — das Vieh wird auf die hochgelegeuen, saftigen Weiden geführt. Alle Vorbereitungen zum Auszuge sind getroffen. Die Sennerin (auch Almeriu oder Schwaigerin genannt) hängt der Leitkuh die Almglocke um, und sobald diese ertönt, gerät alles Vieh in unruhige, aber freudige Be- weguug. Es drängt in Hast nach der Thüre, um ins Freie zu kommen, und brüllt aus voller Kehle. Das ist gleichsam der erste Gruß an die fette Weide. Alle Hausbewohner sind versammelt; dem Vater treten wohl Thränen in die Augen, weil er sich von den

6. Europa ohne Deutschland - S. 22

1901 - Breslau : Hirt
22 Europa. Än Irland: Dublin [bablttt], Hst. (360 000 E.). — Belfäst, erster Hafen der Insel, Schottland gegenüber (275 000 (§.). — In der feuchten, nebelreichen Luft gedeiht der schönste grüne Rasen; daher der Beiname der Insel: das „grüne Erm". Im Norden die Grnppen der Hebriden, der Orkney lörknei-Inseln und der Shetland [schetländ]»Inseln. Zu England gehören in Europa auch die Kanal- oder normannischen Inseln; sodann die wichtige Felsenfestung Gibraltar, am Eingange ins Mittel- meer, und Malta, mitten im Mittelmeere. 9. Wepuvtik Jsrankreich. [535 000 qkm, also fast dem Deutschen Reiche gleich, 38,smill. E.] Lage und Grenzen. Frankreich ist begünstigt durch die Lage an drei Meeren. Welchen? Grenzgebirge sind: im S. die Pyrenäen, im O. die West-Alpen, eine kleine Strecke weit der Schweizer Iura, der Wasgenwald und die Ardennen. Welche Staaten berührt Frankreich? Bodengestalt. 8 große Bodenstufen treten hervor: der S.w.-Flügel der Alpen, das französische Mittelgebirge und das französische Tiefland. a) Der S.w.-Flügel der Alpen zieht vom Col bell' Altare bis zum Passe des Großen St. Bernhard und umfaßt als bedeutendste Ketten 1. Die See-Alpen. 2. Die eottischen Alpen, bis zum Passe des Mont Cenis, dessen Tunnel Frankreich mit Italien verbindet. 3. Die grafischen oder Grauen Alpen, bis zu dem setzt auch durch eine präch- tige Straße erschlossenen Passe des Kleinen St. Bernhard. 4. Die Montblanc - Gruppe, bis zum Gr. St. Bernhard, 2500 m, über den ein Saumpfad*) führt. In feinem altberühmten Hospiz werden die Bernhardiner Hunde gehalten zur Rettung Verirrter. Die Masse des Montblanc, über den die Grenze gegen Italien sührt, ist von 23 Gletschern umgürtet. W. vor dem Hauptrücken der Alpen liegen noch zahlreiche andere Ketten, deren Straßennetz dicht mit Festungen und Sperrforts besetzt ist. W. von der Mont- blanc-Grnppe: 5. Die Savoycr Alpen, bis an den Genfer See. b) Das französische Mittelgebirge läuft in Gestalt eines 3 aus der Nähe des Golfes vom Marseille (oder Golfe du Lion) bis über deu Wasgenwald hinaus. Wichtigere Teile sind v. N. nach S.: 1. Die Nogcsen, das an Naturschönheiten reiche Grenzgebirge gegen das Elsaß, auf französischer Seite ganz überwiegend mit dichten Wäldern bedeckt. Sein Kamm steigt über 1000 m auf. Hier entspringt die Mosel. 2. Das Hochland (Platean) von Langres, aus dem Maas und Seine ent- springen. *) D. i. ein nur für Menschen und Saumtiere (b. s. Lasttiere wie Esel, Pferde. Maultiere) gangbarer, nicht fahrbarer Pfad.

7. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 65

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
h Bei Gevelsberg wurde der ritterliche Erzbischof Engelbert von Köln im Jahre 1226 dem Grafen Friedrich v. Isenburg und seinen Mannen meuchlerisch erschlagen. E. v. K. 2we den Jsenburger auf einer Fürstenversammlung zu Soest wegen verschiedener Gewalt- Men gegen die Stifter Essen und Verden hart getadelt. Mit tiefem Groll im Herzen gab vr Jsenburger dem Erzbischof bis Westhofen das Geleite, eilte voraus und überfiel ihn in Nähe von Gevelsberg. Nach ritterlicher Gegenwehr erlag der Erzbischof, aus 47 Wunden ^Utend, der Übermacht. Friedrichs Schloß, die Isenburg bei Hattingen, wurde gestürmt, selber später gefangen. "Zu Köln am Rheine kniet ein Weib Und wenn das Rad der Bürger sieht, w Rabenstein unterm Rade, dann läßt er rasch sein Rößlein traben, . " überm Rade liegt ein Leib, doch eine bleiche Frau die kniet äevp. m weiden Kräh' und Made; und scheucht mit ihrem Tuch die Raben: toit c^.en ^ ^in Wappenschild, Um sie mied er die Schlinge nicht, ^ Trümmern seine Burg gefüllt, er war ihr Held, er war ihr Licht — Seele steht bei Gottes Gnade. und ach! der Vater ihrer Knaben." A. v. Droste-Hülshoff. haben sich in den letzten 75 Jahren wenig entwickelt? Suche die geringe Entwicklung ^ x^?^uung der Städte im Gebirgsdreieck gehabt? Bei welchen Städten sind die vorhandenen Bewohner mit Vorspanndiensten. Besonders stark in Anspruch genommen waren die zwei Hauptverkehrswege nach dem Süden, die Lenne- und Volmestraße. , Der elende Zustand der Verkehrswege vor 100 Jahren ist verschwunden. Unter der energischen Leitung des Oberpräsidenten Vincke wurde die Pro- vinz Westfalen von einem Netz guter Land- und Kunststraßen durchzogen, welche im Gebirgsdreieck in Schlangenwindungen die stärksten Steigungen überwinden. Heute sind die Gemeinden, Kreise und die Provinz gemeinsam bestrebt, das vorhandene Straßennetz zu verbessern und zu vermehren. Der erste Oberpräsident *) der Provinz wandte nicht nur den Land- straßen, sondern auch den Wasserstraßen seine Aufmerksamkeit zu (s. S. 45). Weil er von den Eisenbahnen eine Schädigung der Ruhrschiffahrt befürchtete, verhielt er sich anfangs ablehnend gegen die Einführung dieses neuen Transportmittels. Schon 1825 wies der alte Harkort aus die Bedeutung und Notwendigkeit der Eisenbahnen hin, sand aber bei der Regierung wenig Verständnis sür seine Pläne, beim Volk und den Unternehmern fehlte es an der notwendigen Unternehmungslust und Thatkrast. Darum dauerte es noch bis zum Jahre 1848, ehe die erste Bahn das Gebirgs- dreieck im Süden durchschnitt (Strecke Elberfeld, Hagen, Dortmund). "Jetzt umspannt und durchkreuzt nach allen Richtungen ein vielfach ver- *) Seite 7—9. Gieseler u. Petri, Heimatkunde. . 5

8. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 52

1901 - Gera : Hofmann
— 52 — Ii regsten pulsiert das Leben in der Hauptstadt Prag. Sie besitzt die älteste deutsche Universität, ist herrlich gelegen und voll ehrwürdiger Paläste. Am Südfuße des Erzgebirges sind die berühmten Bäder Karlsbad und Töplitz. Geschicht- liches von Prag, Kollin und Königgrätz! Bei Preßburg (58) tritt die Donau in das ungarische Tiefland ein. Mit ihrem Durchbruche zwischen Karpaten und Balkan am eisernen Thore, das den Schiffen oft gefährlich wurde, jetzt aber schiffbar gemacht ist. verläßt sie es. Drau, Save und Theiß führen ihr auf dieser Strecke große Wassermassen und viele Schiffe zu. Der größte Teil Ungarns ist Tiefebene, oft fruchtbar, oft aber auch sandig oder mit Moor, Ried und Röhricht bedeckt. Das Auge schweift über die endlose Fläche, ohne auf einer Anhöhe oder einem Walde einen Ruhe- punkt zu finden. Große Herden von Rindern, Schweinen, Schafen und Pferden, die keiner Ställe bedürfen, werden dort von berittenen, kühnen, halbwilden Hirten geweidet. Braucht einer ein neues Roß, so schleicht er an eine Herde halbwilder Rosse heran, schwingt sich plötzlich auf eins und jagt das wütende Tier, auf dem er wie festgewachsen sitzt, so lange umher, bis es ermattet zusammenbricht und sich nun willig Zaum und Gebiß, Sattel oder Geschirr anlegen läßt. Nicht selten werden die Hirten zu Räubern. Auf der im Frühling lachenden grünen, in der Sonnenglut aber braun gebrannten, staubigen „Pußta" findet man selten Dörfer oder gebahnte Wege, nur Ziehbrunnen, halb in die Erde gegrabene Hütten und wandernde Zigeuner. Zeitweise rasen furchtbare Stürme über die weiten Ebenen. Der Anbau des Bodens ist nachlässig. Bei mehr Fleiß und Ordnung würde das fruchtbare Land weit höheren Ertrag liefern. Der ungarische Adel ist ein stolzes, sorgloses Geschlecht mit weitem Landbesitz. Die Ungarn sind geborne Reiter. Ihre feurigen Rosse, ihre fetten Schweine, ihre langhörnigen Ochsen, ihr Wein, Mais und Weizen kommen durch den Handel auch zu uns. In Siebenbürgen sind in alten Zeiten Sachsen aus Deutschland einge- wandert und haben bis auf den heutigen Tag ihre Sitte, Sprache und Religion erhalten. Sie find ein gebildetes, reiches und willensstarkes Volk, leider an Zahl in Abnahme begriffen. 27. Die Niederlande und Belgien. (Niederlande: 33000 qkm, 5,1 Mill. Etnw. — Belgien: 30000 qkm, 6,5 Mill. Einw.) A. Das Königreich der Niederlande oder Holland mit der Residenz Haag und der Hauptstadt Amsterdam liegt an der Nordsee in dem Mün- dungsgebiete des Rheines, der Maas und Scheide. Es ist ein kleines, dicht bevölkertes, reiches Land und grenzt an die Nordsee, Deutschland und Belgien. Die Küste ist sehr flach und durch mächtige Deiche gegen die 5—6 m steigende Meeresflut geschützt. Auch die Flußufer zeigen diesen Schutz. Das Land ist durch Fleiß und Ausdauer dem Meere abgerungen und in einen blühenden Garten verwandelt worden. Das Klima ist feucht und nebelig, so daß Metall leicht rostet und Holz leicht fault. Durch An- striche und vieles Scheuern sucht man dem zu wehren. Ein Ring von Dünen begleitet die Küste. Der flache Zuider-, d. h. Südersee, reicht als Busen in das Land, soll aber, wie mit dem Harlemer Meer geschehen, teilweise trocken gelegt und in Fruchtland verwandelt werden. Der meist unter dem Meeresspiegel liegende Boden ist entweder fettes Marschland oder Moor und Sand. Überall zeigen sich: sorgfältiger Anbau, fruchtbare Felder, grüne Wiesen mit wohlgenährtem Rindvieh, sorgfältig beschnittene Bäume, blanke Dörfer, sich drehende Windmühlen, Kanäle als Wasseradern in allen Richtungen, darauf Treckschuyten (Ziehschiffe), die Personen und Waren be- fördern. Das Land ist mit einem dichten Netze von Kanälen, Flußarmen und Abzugskanälen bedeckt. Sie sind die eigentlichen Straßen. Von den vielen Rheinarmen sind Waal, Leck und Maas am wasserreichsten. Die Häuser und Etraßen, ja selbst die Ställe zeigen die peinlichste Sauberkeit. Uberall erfreut das Auge Blumenschmuck und freundliche Malerei. Die Holländer sind

9. Griechische und römische Geschichte - S. 118

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
118 Die Kaiserzeit. * ^Gleich zu Beginn seiner Herrschaft sicherte er die Nordgrenze des Reiches durch mehrjährige Heerzüge im untern Donaugebiet, auf denen er die streitbaren Daker zurückwarf und jenseits des gewaltigen Stromes aus den heutigen Ländern Rumänien, Siebenbürgen, Buchenland und Bessarabien die neue Provinz Dacten einrichtete. Er baute die erste Brücke über die Donau, ein fast unzerstörbares Denkmal römischer Ingenieurkunst, und zahlreiche Brücken, Straßen, Häfen, auch eine Riesenlandstraße, die vom Schwarzen Meer an der Donau hinauf an den Rhein und tief nach Gallien hineinführte. Noch heute erinnert der Name Rumänien an die Römerfamilien, die sich damals in dem neugewonnenen Gebiet ansiedelten. 6. In seiner Hauptstadt legte er zwischen Kapitol und Quirinal einen öffentlichen Platz an, der mit Säulenhallen eingefaßt und gedeckt war: das Trajansforum. Mitten aus feinen großartigen Trümmern ragt, völlig unversehrt, die hundert Fuß hohe marmorne Trajanssäule empor, ein Ehrenmal, das der Senat zum Gedächtnis seiner Siege beschlossen. Aus der Spitze trug es das Bild des Kaisers, und ein Marmorband, das sich von unten bis oben um die Säule zu schlingen scheint, stellt, ähnlich den Gemälden, die früher bei einem Triumphzug dem Sieger vorangetragen wurden, den ganzen Dakerkrieg dar: das Soldatenleben auf dem Marsch und bei Flußübergängen, im Zelt und auf Wache, in Schlacht und Sieg; den Kriegsrat und die Heeresversammlung, worin der Feldherr, der inmitten seines Stabes auf der breiten Rednerbühne stand, in vollem Kriegsschmuck zu seinen Soldaten sprach; ebenso die Feinde in ihrer Kriegstracht, ihren militärischen Bewegungen und ihrer Verpflegung, mit ihren Hütten und Pferdescharen. Auf einem zweiten noch umfassenderen Feldzug überwältigte er die Parther, die Crassus und Antonius geschlagen hatten. Um die griechischen Halbmillionenstädte Ktesiphon und Seleucia zu schützen, verstärkte er auch hier die Grenzen durch drei neue Provinzen. Auf der Bahn Alexanders des Großen drang er bis an den Persischen Meerbusen vor und erreichte zu Schiff den Indischen Ozean. Dort erkrankte der rastlose Mann. Auf dem Heimweg starb er in Sizilien in den Armen seiner stillen, feinen Gemahlin Plotina. Wenige Stunden vor dem Tode bewog sie ihn, einen Sohn und Nachfolger zu ernennen.

10. Handbuch der Geographie - S. 327

1914 - Breslau : Hirt
Nischmj Nowgorod. — Markt in Kleinrußland. 327 153. Blick von der Oberstadtnischnijnowgorod über die Oka auf die Metzstadt. Seiner Lage an der Vereinigung russischer Wasserstraßen aus allen Richtungen verdankt Nischnij Nowgorod den starken Besuch der großen, inr Spätsommer stattfindenden Märkte. Nur dann ist die sogenannte Jahr- nrarktstadt, der Stadtteil auf der niedrigen Halbinsel zwischen Oka und Wolga, bewohnt und das lange Basargebäude besonders von Pelzhändlern belebt. 154. Markt in Lleinruß land. Früher wurden in Rußland unzählige Märkte abgehaltcn, die indes fast alle nur örtliche Bedeutung hatten. Infolge des Ausbaues der Eisenbahnen verschwindet indes in ihrer Nähe die alte Sitte zusehends zugunsten des Einkaufs in den Basaren und Läden der Städte. Nur in größerer Entfernung von der modernen Vcrkehrsstraße ziehen die Jahrmärkte das Volk aus der Umgegend massenhaft an und zeigen noch wie einst ein buntes Gewimmel von Menschen. Wagen, Pferden und Marktbuden. 29*
   bis 10 von 52 weiter»  »»
52 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 52 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 5
4 2
5 10
6 0
7 10
8 4
9 2
10 2
11 0
12 1
13 0
14 0
15 1
16 7
17 1
18 2
19 3
20 0
21 1
22 1
23 1
24 6
25 1
26 1
27 1
28 1
29 16
30 1
31 0
32 6
33 0
34 1
35 0
36 6
37 8
38 6
39 5
40 1
41 5
42 0
43 1
44 4
45 6
46 0
47 0
48 3
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1063
1 109
2 25
3 1223
4 5131
5 607
6 350
7 82
8 72
9 334
10 1046
11 705
12 305
13 168
14 52
15 189
16 682
17 457
18 363
19 68
20 65
21 527
22 7
23 99
24 68
25 84
26 25
27 390
28 1909
29 49
30 46
31 7
32 84
33 257
34 71
35 32
36 625
37 29
38 206
39 54
40 803
41 214
42 90
43 345
44 295
45 417
46 210
47 333
48 3382
49 408
50 795
51 40
52 45
53 55
54 357
55 16
56 24
57 316
58 44
59 85
60 276
61 2601
62 1208
63 19
64 912
65 132
66 105
67 12
68 84
69 107
70 2270
71 116
72 330
73 193
74 373
75 54
76 1124
77 420
78 153
79 804
80 2409
81 43
82 52
83 66
84 83
85 21
86 44
87 86
88 10
89 59
90 15
91 184
92 1830
93 507
94 191
95 385
96 67
97 582
98 316
99 381

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 792
1 176
2 2691
3 624
4 811
5 237
6 1455
7 67
8 98
9 175
10 1042
11 52
12 3723
13 1446
14 85
15 575
16 339
17 322
18 463
19 361
20 44
21 298
22 318
23 307
24 454
25 430
26 704
27 367
28 332
29 211
30 512
31 155
32 307
33 3529
34 821
35 104
36 103
37 441
38 145
39 334
40 133
41 1594
42 2249
43 1266
44 92
45 73
46 1094
47 278
48 377
49 338
50 3985
51 4029
52 232
53 67
54 374
55 307
56 770
57 152
58 249
59 5952
60 644
61 139
62 797
63 162
64 250
65 972
66 64
67 42
68 322
69 117
70 121
71 194
72 564
73 367
74 94
75 1072
76 90
77 263
78 59
79 91
80 518
81 12231
82 334
83 70
84 2090
85 817
86 65
87 94
88 212
89 773
90 89
91 420
92 309
93 76
94 93
95 114
96 94
97 1075
98 96
99 267
100 4376
101 51
102 5002
103 132
104 145
105 176
106 530
107 202
108 124
109 71
110 302
111 617
112 10967
113 98
114 836
115 576
116 1600
117 102
118 192
119 134
120 1096
121 6207
122 111
123 2556
124 778
125 1306
126 104
127 631
128 400
129 638
130 67
131 2809
132 510
133 172
134 113
135 55
136 1187
137 98
138 69
139 53
140 604
141 91
142 1625
143 3992
144 107
145 859
146 682
147 243
148 93
149 170
150 83
151 352
152 3982
153 87
154 413
155 795
156 2498
157 241
158 263
159 150
160 46
161 192
162 249
163 454
164 92
165 109
166 1058
167 723
168 1063
169 3056
170 137
171 1054
172 233
173 970
174 50
175 3275
176 74
177 2404
178 91
179 1108
180 67
181 372
182 694
183 2039
184 226
185 900
186 70
187 200
188 75
189 321
190 1919
191 196
192 845
193 96
194 171
195 2415
196 3009
197 332
198 188
199 165